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Steckbrief Neuhaus

Einwohnerzahl 2016:

1.244 (Hauptwohnsitz), 109 (Nebenwohnsitz)

Übergeordnete Gemeinde:

Holzminden (seit 1.1.1973)

Ortsbürgermeisterin:

Maritta Nehb

Ortsrat:

SPD 5 Sitze, CDU 5 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 1 Sitz

Anzahl Dorfmoderator*innen:

2

Lage:

Mitten im Naturpark Solling-Vogler: 12 km von Holzminden; 12 km von Höxter; 16 km von Uslar

Geografische Besonderheiten:

Im Hochsolling auf 295-380 m ü. NN gelegen; der Ort liegt im Wesentlichen in einem geologischen Graben, durch den Fließgewässer und Verkehrswege verlaufen. Durch Neuhaus im Solling fließen die Holzminde, ein südöstlicher Nebenfluss der Weser, sowie die Dölme, ein kleiner nördlicher Zufluss der Ahle. Im Dorf kreuzt die Bundesstraße 497, die von Holzminden im Nordwesten nach Uslar im Südosten führt, die Landesstraße 549, die von Boffzen im Westen über Silberborn nach Dassel im Ost-Nordosten verläuft. Neuhaus ist nicht nur von den dichten Wäldern des Sollings umgeben, sondern auch von Weiden und Wiesen wie den Ahlewiesen.

Kultur-/Naturdenkmäler:

  • 1791 Bau des Jagdschlosses von Georg III. von Hannover und England (heute in Privatbesitz).
  • Historische Gestütskapelle.
  • Unter Denkmalschutz stehen 8 km Sandsteinmauern als ehem. Weideeinzäunung des 1900 aufgelösten preußischen Remontedepots (Pferdezucht für die preußische Kavallerie).
  • Nahe der B 497 steht das mit Sandsteinplatten behängte Fachwerkhaus, dessen Grundmauern auf das erste hiesige Jagdschloss zurückgehen und das nach der Nutzung als Krug des Vorwerkes Allersheim von 1863 bis 1964 als Forsthaus diente.
  • Das frühere Forsthaus dient seit 1905 als Pfarrhaus für die zum Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder gehörende Kirchgemeinde (gegenüber dem Jagdschloss).
  • Wildpark Neuhaus mit Waldmuseum: 1962 eröffnet, Fläche 50 ha, 29 Tierarten (April 2013), ca. 50.000 Besucher/Jahr, Träger sind die Niedersächsischen Landesforsten.
  • Östlich von Neuhaus liegt der Moosberg mit dem Hochsollingturm: 1991/1992 aus Holz errichtet, 33 m hoch, frei zugänglich, gute Fernsicht in alle Richtungen.
  • Es gibt mehrere Gedenksteine im Ort / in Ortsnähe: Am westlichen Ortsrand befindet sich der historische Grabstein der Glasmeisterfamilie Becker; nördlich von Neuhaus wurde ein Denkstein für Forstmeister Johann Georg von Langen errichtet; Am Rand der Ahlewiesen südlich von Neuhaus liegt der Bredenstein (prähistorischer Zeichenstein); östlich von Neuhaus befindet sich der Hackelbergstein, um den sich Mythen und Sagen spinnen (markierte wahrscheinlich die Grenze zum Hochstift Hildesheim); Gedenkstein Luthereiche 29.10.2016 Gemarkung Neuhaus Flur 1 - Flurstück 77/12 - Unter dem Wildenkielskopf.
  • Neuhaus ist Teil der Deutschen Märchenstraße.

Geschichtliche Besonderheiten:

  • 816 Errichtung des Klosters Hethis, 822 nach Corvey verlagert.
  • 1365 wird der Ort als Vorwerk des Amtes Allersheim (heute Domäne) erstmalig urkundlich erwähnt.
  • Seit 1397/98 erstmalige urkundliche Erwähnung von Glasherstellung in Wanderglashütten.
  • Anfang des 17. Jahrhunderts Errichtung eines braunschweigisch-herzoglichen Jagdschlosses (das „Newe Hauß“), wurde im 30-jährigen Krieg zerstört, wieder aufgebaut und ist heute in Privatbesitz (denkmalgeschützt).
  • Im 17. Jahrhundert Gründung der „Stüterei am Solling“ auf der hannoverschen Seite von Neuhaus durch Herzog Johann Friedrich. 1775 wird die Stüterei erweitert und an die heutige Dorfstelle verlegt, ein Teil davon ist heute „Haus des Gastes“.
  • Ab 1766 entstanden aus politischer Rivalität die beiden Orte Neuhaus-Hannover und Neuhaus-Braunschweig. Auf hannoverscher Seite entstanden der Gestütshof (1775), die Kirche und die ehem. Schule an der Hackelbergstraße (1780). 1791 wurde das Jagdschloss von Georg III. erbaut.
  • 1849/50 Gründung einer Fensterglashütte, wurde 1928 stillgelegt, heute noch erhaltene Gebäude am Hüttenplatz.
  • 1888 Gründung des Sollingvereins.
  • Ende des 19. Jahrhunderts: Beginn des Fremdenverkehrs in Neuhaus (Oberharzer Gastronom erwirbt das heutige Hotel Brauner Hirsch); 1924 2.000 Übernachtungen in Neuhaus, die Zahl steigert sich jährlich bis 1939 und kommt in der Kriegs- und Nachkriegszeit völlig zum Erliegen, nach Kriegsende wird fast jedes freie Zimmer mit Flüchtlingen belegt; ab Beginn der 1950er-Jahre entwickelt sich der Fremdenverkehr wieder, begleitet von reger Bautätigkeit im Ort, 1976 zählte Neuhaus 186.000 Übernachtungen.
  • 1949 Bau der „Kinderheimat Neuhaus“ für Kriegswaisen (Initiative Holzmindener Bürger).
  • 1952 Einrichtung eines Trakehnergestüts für 50 Stuten.
  • 1956 kam es zu einer Brandkatastrophe im Hotel Düsterdiek. In dem Fachwerkgebäude kamen sieben Personen ums Leben und 13 weitere wurden schwer verletzt.
  • 1959 Bau des neuen Forstamts an der Eichenallee.
  • 1972 wird dem Ort nach Schaffung der ersten Kureinrichtungen das Prädikat „staatlich anerkannter heilklimatischer Kurort“ verliehen. Das Prädikat „staatlich anerkannt“ galt offenbar nur bis 2010. Neuhaus nennt sich weiterhin heilklimatischer Kurort und Erholungsort.
  • 1.1.1973 wird Neuhaus als Ortschaft in die Kreisstadt Holzminden eingegliedert.
  • 1974-76 Bau der neuen katholischen Kirche auf dem Standort der alten Braunschweiger Schule. Mitte der 1980er-Jahre Bau des Glockenturms.

Alter:

652 Jahre

Vereine:

Sollinghauptverein e.V. Neuhaus, Sollingzweigverein Neuhaus im Solling, Ortsfeuerwehr Neuhaus i.S., Ju-Jutsu-Yawara Neuhaus e.V. , Turn- und Sportverein Neuhaus, Jugendhilfe Neuhaus im Solling e.V., Dorfgemeinschaft Fohlenplacken

(weitere) Traditionen:

  • Hubertus-Reitjagd (2004 fand die 40. statt): Anlässlich des Hubertustages wird jährlich eine traditionsreiche Schleppjagd mit der Foxhound-Meute des Niedersachsen-Meute e.V. in Neuhaus im Solling ausgerichtet. Bei dieser Hubertusjagd handelt es sich um eine simulierte Parforcejagd, bei der keine lebenden Tiere gejagt werden.
  • Volkswandertag (2010 fand der 25. statt)
  • Jährlich findet ein Fackelumzug zum Osterfeuer statt.
  • Einmal pro Monat findet ein Bauern- und Kreativmarkt am und im Haus des Gastes statt, jedes Mal mit einer Musikdarbietung.

dorfübergreifende Aktivitäten:

Beide Kirchengemeinden sind dorfübergreifend (mit Silberborn)

Sonstige Infrastruktur:

  • Niedersächsisches Forstamt Neuhaus
  • Ab 1972 Kureinrichtungen. 1994 wird das Parkhotel Kurklinik für Mutter und Kind.
  • Sozialtherapeutisches Zentrum Neuhaus (Facheinrichtung für Menschen mit seelischen Behinderungen und Abhängigkeitserkrankungen).
  • 1975 Bau eines Waldsportpfads mit Kneippkuranlage.
  • 1976 Fertigstellung des „Haus des Gastes“ (1978 offiziell eingeweiht), verfügt über eine Veranstaltungshalle und ein Tourismusbüro; hier finden wechselnde Ausstellungen, Konferenzen, Kurkonzerte, Theateraufführungen usw. statt; auch gastronomischer Service. Hier ist auch der Sitz der Kurverwaltung.
  • 1978 Errichtung eines Fernmeldeturms auf der Schrodhalbe (452 m).
  • 1996 Einweihung der Golfanlage Hochsolling und der Driving Range.
  • 2012 wurden Baumaßnahmen eingeleitet, um den Fußgängerverkehr zwischen den historischen Ortshälften zu verbessern und den Zugang zum Wildpark Neuhaus zu erleichtern.
  • Wege und Parks sind Teil einer (auch) auf den Tourismus ausgerichteten Infrastruktur: Neuhaus ist Ausgangspunkt zahlreicher Rundwanderwege im Hochsolling; ein Erlebnispfad in der Nähe des Pilgerweges Loccum–Volkenroda weist auf die Bedeutung des lokalen Quarzsandvorkommens für die Glashütten im Solling hin; es gibt einen Historischen Rundweg durch den Ort; am östlichen Ortsrand wurde 2003 eine Mountainbike-Strecke eingerichtet; hinzu kommen der Wildpark Neuhaus im südlichen Gemeindegebiet sowie eine parkähnliche Grünanlage am Jagdschloss (Ortsmitte).
  • Das Wildparkhaus ist auch Standort der Touristik-Information Hochsolling.

Internet:

www.hochsolling.de/83.html

www.hochsolling.de/1029.html

www.holzminden.de/startseite_holzminden.html

Wikipedia

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